Witzige und interessante Textauszüge aus der Kampfkunst

Das Quanjing (Leitfaden des Boxens) von Jixiao xinshu, enthält folgende lustige Passage über einige Stile, die xinshu besonders erfolgreich fand:

...den Stil des Affens und den Fintenstil...die Beintechniken Li Bantians aus Shandong, die Greiftechniken von Adlerklauen-Wang, die Falltechniken von Tausend-Würfe-Zhang..

Tang Shunzhi schreibt in Siku quanshu (Bd. 727, S. 429) über Boxstellungen:

Im Boxen gibt es die Stellungen um zu wechseln. Alle Stellungen, ob schief, seitlich, aufrecht oder gebeugt, haben Mauern und Tore (siehe Training->sechs Tore), können zur Verteidigung und zum Angriff genutzt werden. Deshalb heißen sie Stellungen. Im Boxen gibt es fixe Stellungen, aber im Kampf gibt es keine fixe Stellungen, und denoch muß man sie verwenden. Obwohl es im Wechsel (des Kampfes) keine fixen Stellungen gibt, geht die Stellung in Wirklichkeit aber nicht verloren. Das nennt man Stellung halten. Wenn man eine Stellung einnimmt, gibt es schwache und starke. Das, was man eine Finte nennt, ist schwach. Das was man den wirklichen Angriff nennt, ist stark.

1625 besucht der Gouverneur von Henan das Kloster und schreibt über die Mönche (Cheng Shao, Shaolin quanwu, in Ye Feng, Shaolinsizhi, S. 261):

...Die Mönche waren mutig und stark. Einige besaßen die Kraft, Dämonen zu besiegen. Sie sind es gewöhnt, gegen Tiger leicht mit bloßen Händen zu kämpfen...

Wang Shixing schreibt (Zhongguo gudai wushu lunwenji, S. 193):

...darunter (unter den Mönchen) gab es solche, die wie Affen kämpften. Sie umkreisten hüpfend und springend (den Gegner) und waren wie Affen zusammengekrümmt.

Chipower gegen Säbeschläge (Yijin xisui jing, S 60):

In der Boxkunst Shaolins gibt es eine Übungstechnik, das Qi in Sehnen und Fleisch zu leiten, wodurch das Gefäßsystem anschwillt. Die Sehnen sind dann wie Stricke und das Fleisch wie festes Leder. Wird man mit einem Säbel geschlagen, so entstehen keine Verletzungen.

Fingerübungen in China (Yijinjing S. 156):

Um das Maß an Kraft zu bestimmen, suche dir einen runden glatten ein bis zwei Pfund schweren Stein aus. Greife ihn mit fünf Fingern, hebe ihn hoch und wirf ihn nach unten (wohl fallenlassen). Lasse ihn aber nicht zur Erde fallen, sondern die Finger schnell zufassen. Auf diese Weise wird ständig geworfen und gefaßt. Zu Beginn werden es nur ein paar Mal sein. Wenn sich nach ein paar Tagen die Wiederholungszahl erhöht hat und der Stein mehre Pfund schwer ist, dann wird man Kraft in den Fingern spüren.

Levitatsionsübungen in China oder die Körperleichtmachübung (qingshenshu) (Deqian, Shaolinsi wushu baike quanshu, Bd 4, S. 619-623):

In der ersten Trainingsübung läuft man über den Rand eines großen Behälters, der voll ist mit Wasser. Zusätzlich wird ein kleineres Gewicht getragen. Nach jedem Monat wird von dem Wasser etwas entnommen und das Gewicht erhöht. Nach einigen Monaten wird der Behälter leer sein und man geht mit einem Gewicht von ca 20 Kilo auf dem Rand des leeren Behälters. Eine weitere Übung ist die Sandlaufenohnespuren-Übung. Über eine Sandbahn legt man einen dickeren Stoß Papier und läuft darüber mit zusätzlichem Gewicht. Wegen dem Papier macht man keine Spuren im Sand. Jeden Tag entfernt man ein Blatt Papier, bis nach ca 10 Jahren, das Papier ganz weg ist. "Wenn man den Sand (das zusätzliche Gewicht) am Körper dann weglässt, kann man über Wasser gehen, auf Wellen spazieren und Flüsse überschreiten, ohne einzusinken...

Distanzgefühl im Taichi (Chen Changxing, Yongwu yaoyan , in: Taijiqanpu, S. 266):

Bist du weit (vom Gegner) weg, schlage nicht mit den Ellenbogen. Bist du nahe dran, schlage nicht mit der Hand. Egal, ob du nach vorne, hinten, links oder rechts gehst, jeder Schritt ist ein Schlag... in der Boxkunst ist es wie in der Kriegskunst: Greife den Gegner an , wenn er unvorbereitet ist. Attackiere ihn überraschend, wenn er nicht damit rechnet. Greife an und attackiere zugleich, attackiere und greife zugleich an. Täusche und greife wirklich an. Greife wirklich an und täusche ihn. Weiche aus und greife zum Schein an ...

Training für den Wolverine-Effekt, oder wie man bekloppt wird (Yihetuan yuanliu shiliao, S. 146):

...man klopft sich mit Ziegelsteinen oder Säbeln am ganzen Körper. Von oben bis unten gibt es ichts, was nicht beklopft wird. Nach einer Nacht ist es vollendet. Dann braucht man weder Stock noch Säbel noch Gewehre und ausländische Kanonen zu fürchten." Siehe hierzu "Once upon a time in China ;-)

Vereinigung des Eisernen Hemdes (obiges Buch S 154):

Xincheng ist ein Mönchsname. Ursprünglich hieß er Zhou Zenjia. Er war Mönch eines Klosters im Westen. Beide Beide waren die ersten Anführer (der Boxerbewegung). Xincheng war außergewöhnlich stark. Der besagte Mönch trainierte von klein auf die Shaolin-Kampfkunst, die Säbel-Technik und den Blumen-Speer. Alles beherrschte er perfekt. Häufig maß er seine Kampfkunst mit anderen Boxern aus dem Volk. Mehrere Dutzemd Leute waren nicht in der Lage, an ihn heranzukommen. Einst betrieb er selbst 'Ganzkörper -qigong' mit dem man Gewehren widerstehen kann, einen diamantharten Körper erhält und von den Ausländern nicht besiegt werden kann.

Hart, weich, was den nun? (Taijiquanpu, S. 264):

Willst du härte anwenden, mußst du weich sein. Bist du nicht weich, dann sind deine Kreisbewegungen nicht schnell. Willst du Weichheit anwenden, mußt du hart sein. Bist du nicht hart, dann ist dein schneller Vorstoß nicht erfolgreich.

Wing Chun Prinzipien aus dem Taichi ? (obiges Buch S.25):

Der Gegner ist hart. Ich bin weich. Das (Weichsein) nenne ich 'folgen' (zou). Ich passe mich an. Der Gegner widersetzt sich. Das (Anpassen) nenne ich 'anheften' (nian). Auf eine schnelle Bewegung reagiere ich schnell. Einer langsamen Bewegung folge ich langsam. Anheften heißt folgen, und folgen heißt anheften. Yin ist nicht von Yang getrennt und Yang nicht von Yin. Yin und Yang ergänzen sich wechselseitig.

Philosophie über das Harte und den Tod (Sibu beiyao, Bd. 53, Abschnitt 76):

Wird der Mensch geboren, ist er weich und schwach. Stirbt er, so ist er hart und starr. Wenn Tiere und Pflanzen entstehen, sind sie weich und zerbrechlich. Sterben sie, dann sind sie morsch und welk. Deshalb ist das Harte und Starre ein Geselle des Todes, das Weiche und Schwache aber ein Gefährte des Lebens.

 

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