Durch gezieltes Kampfkunst- und Kampfsporttraining kann die persönliche Leistung eines Schülers verbessert werden. Im Artikel geht es um die Schwerpunkte bei körperlicher Belastung.
Grundfähigkeiten der Motorik
Ob im Kung Fu, der Kampfkunst oder im Kampfsport, beim Training werden auch die fünf Grundfähigkeiten der Motorik trainiert. Dabei muss aber nicht jede Übung oder Bewegung alle fünf Fähigkeiten gleichermaßen beinhalten. Einmal wird ein Bereich besonders beachtet, ein anderes Mal sind die Elemente eher gemischt. Hier nun die Liste diese Fähigkeiten.
Konditionelle Fähigkeiten
Ausdauer
- Ausdauer Kurzzeit
- Ausdauer Mittelzeit
- Ausdauer Langzeit
Beweglichkeit
- Allgemeine Beweglichkeit
- Spezielle Beweglichkeit
Kraft
- Kraftausdauer
- Maximalkraft
- Reaktivkraft
- Schnellkraft
Schnelligkeit
- Aktionsschnelligkeit
- Reaktionsschnelligkeit
- Schnelligkeitsausdauer (bis man müde wird)
- Frequenzschnelligkeit (sich wiederholende gleiche Bewegungen mit höchster Geschwindigkeit gegen einen geringen Widerstand auszuführen)
Koordinative Fähigkeiten
Sind der 5. Teil der Motorische Fähigkeiten.
Diese werden nun wieder unterteilt in Fähigkeiten (dazu Beispiele)
- der Anpassung (Umstellung)
- Lapsao Angriffe mit unterschiedlicher Stärke und Schrittweite
- Unterschiedlicher Druck des Tan/Fok bei Chi Dan Sao - der Antizipation (Vorwegnahme)
- Richtungswechsel / Geschwindigkeitswechsel bei Zuruf von Schlüsselwörtern - der Differenzierung
- Arme unterschiedlich schnell kreisen / Drehrichtungen differenzieren
- Unterschiedlich schwere Bälle fangen - des Gleichgewichts
- auf einem Bein stehen / Augen zu /
- Partnerübung auf einem Bein und sich einen Ball zuwerfen/fangen
- Standwaage - der Kopplung (von Teilbewegungen -> Koordinierung von Teilkörperbewegungen)
- Tan / Bong zu Quan
- Chi Dan Sao ohne Schritte -> mit Schritten - der Orientierung (räumliche /zeitliche Fähigkeit den Körpers im Raum zu erkennen und zielorientiert zu verändern)
- Chisao mit Schritten
- Einzeltraining mit Schritt (und z. B. Richtungsänderung bei Zuruf) - der Reaktion
- Tennisball an Wand werfen und fangen etc
- Jab und Pak als Abwehr - der Rhythmisierung ( Fähigkeit den Ablauf von Bewegungsfolgen korrekt zu erfassen und sie zeitlich-dynamisch genau motorisch umzusetzen.)
- durch Musik oder einem vorgegebenen Takt
- Seilspringen
Falls eine Notwehrsituation eine Selbstverteidigung erfordert und es zu einer Kampfhandlung kommt, ist es wahrscheinlich, dass der Kampf nicht sehr lange dauert. Daher könnten einige davon ausgehen, dass bestimmte motorische Fähigkeiten weniger von Relevanz sind. Hier zu nennen sind wohl die "Ausdauer Langzeit" und die "Maximalkraft". Die "Ausdauer Langzeit" käme aber z. B. dann zum Tragen, wenn man auf der Flucht eine längere Strecke laufen würde. Die Maximalkraft wäre wohl dann zu betrachten, wenn man z. B. am Boden gehalten wird, oder das Gewicht einer Person heben / schieben sollte. Diese beiden Fähigkeiten ganz aus dem Trainingskonzept zu verbannen ist daher eher abwegig.
Dennoch ist es so, dass man im Wing Chun Training vor allem die koordinativen Fähigkeiten trainiert sowie Schnelligkeit, Beweglichkeit, Reaktivkraft, Schnellkraft und die kurzzeitige Ausdauer. Wing Chun und Selbstverteidigung ist keine Sache für den Ring oder einen Wettkampf, der über viele Minuten geht. Denn je länger ein Kampf dauert, desto mehr Kraft und Ausdauer braucht man.
Kondition (Ausdauer, Beweglichkeit, Kraft und Schnelligkeit) kann man auf viele Arten verbessern. Eine bekannte Möglichkeit ist das CrossFit. CrossFit hat den Fokus auf Ausdauer, Beweglichkeit, Kraft, Schnelligkeit und auch Koordination gelegt. Fitnessstudios und Trainer die CrossFit anbieten gibt es auch in Saarbrücken.
Für den tieferen Einstieg in das Thema motorische Fähigkeiten im Bereich der Trainingslehre empfehlen wir den Kontakt zum ATSV oder TBS Saarbrücken. Andere Sportvereine im Saarland und deutschlandweit sind hierzu sicher ebenso gute Ansprechpartner. Siehe auch "Life Kinetik" und Sensomotorik.