Eine olympische Disziplin
In dem früheren Königreich der Ryukyu-Inseln - der heutigen Präfektur Okinawa - entstand einst Karate (was "Leere Hand" bedeutet). So wird es zumindest der Sage nach erzählt. Keiner weiß aber genau, wann auf den Ryukyu das Karate zum ersten Mal in Erscheinung trat.
Da in der Vergangenheit Karate von Außenstehenden streng geheim gehalten wurde und keine schriftlichen Nachrichten über Karate überliefert sind, weiß man heute sehr wenig.
In der Geschichte der Ryukyu-Inseln wurden Waffen durch einen Regierungserlass zweimal verboten. Diese Verbote sollen angeblich einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung des Kampfsports Karate ausgeübt haben.
Karate in der Geschichte
Viele Historiker nehmen an, dass die okinawanische Form des waffenlosen Kampfes, das Karate, seine Entstehung diesem zweiten Verbot verdankt. Die Einwohner Ryukyus sollen das Karate als ein Mittel zur waffenlosen Selbstverteidigung enwickelt haben, obschon damals einige andere waffenlose Kampftechniken vor dem Einfall der Satsuma (1609) ausgeübt wurden. Karate wird barfuß und in einem speziellen Anzug trainiert.
Viele sehen die Vorläufer des Karate-Do in dem Okinawa-te und dem To-de.
Heute gibt es im Karate 4 große Stilrichtungen. Es sind: Gōjū-Ryū, Shōtōkan, Shitō-Ryū und Wadō-Ryū. Wichtige Persönlichkeiten die genannt werden sind Gichin Funakoshi ( 1868 - 1957) oder z. B auch Choki Motobu. Siehe dazu dieses Video in Youtube.
Jürgen Seydel gründete im Jahr 1957 den ersten Karateverein in Deutschland unter dem Namen „Budokan Bad Homburg". Das Karate Dojo Saarbrücken ist der älteste Karatverein im Saarland. Es wurde 1967 u.a. von den Brüdern Horst und Bernd Hinschberger gegründet.
Ein paar Techniken
Oi-Zuki: Gerader Fauststoß (waagerecht)
Tate Zuki: Gerader Fauststoß (senkrecht)
Mawashi-Zuki: Ähnlich Schwinger
Age Zuki: Ähnlich Uppercut.
Teisho Zuki: Flache-Hand-Stoß
Shutō-Uchi: Handkantenstoß
Mae Geri: Frontalkick richtung Bauch/ Brust
Mawashi Geri: Seitkick zb. zum Kopf (Trefferzone Zehenballen)
Ura Mawashi Geri: Seitkick zb. zur Seite des Gegners (Trefferzone Fußspann)
Ushiro Geri: Nach hinten Kick zb. zum Kopf (Trefferzohne eher Ferse)
Den Kampfsport Karate und Karate-Schulen gibt es im Saarland und auch in Saarbrücken. Es kann von Männern und Frauen gleichermaßen trainiert werden. Dazu auch bei den Vereinen ATSV und TBS Saarbrücken nachfagen. Eine andere Möglichkeit ist der Unisport an der Uni und HTW in Saarbrücken. Dort werden öfter Karatekuse angeboten. Hochschulsport ist auch oft eine günstige Alternative da jeder Student mitmachen kann. Eine schöne Art der Freizeitgestaltung in Saarbrücken.
Einen interessanten Artikel zum Thema Kreuzen der Hände (Kakedameshi) und der Brücken im Karate findet ihr hier.
Ihr kennt dieses Kreuzen der Hände auch aus dem Bruce Lee Film "Der Mann mit der Todeskralle".
Kenpo Karate
Auswanderer aus Okinawa und China brachten ihre Kampfkünste nach Hawaii – darunter auch Elemente des traditionellen Karate. 1937 gründeten James Mitose und William Chow den „Official Self Defense Club“ in der Hauptstadt Honolulu. Dort wurde unter dem Namen Kenpo eine Kampfkunst unterrichtet, die japanisches Karate, Jiu Jitsu und chinesisches Kung-Fu miteinander verband. In den 1940er-Jahren trennten sich Mitose und Chow. Chow gründete eine eigene Schule. Sein Schüler Ed Parker entwickelte daraus einen eigenen Stil, in den er Techniken aus Karate, Boxen, Kali und Ringen einfließen ließ: American Kenpo Karate. Um Verwechslungen zu vermeiden, benannte Chow seinen Stil in Kara-Ho Kempo um. Nach Parkers Tod entstanden weitere Kenpo-Systeme, die alle auf seiner Karate-basierten Lehre aufbauen sich aber teilweise stark unterscheiden.
Schaut man sich Kenpo-Videos genauer an, fallen vor allem die langen, schnellen Schlagkombinationen auf. Der Gegner scheint bereits angeschlagen oder taumelnd, während der Kenpo-Praktizierende noch mehrere Sekunden formalisierte Kombinationen „abspult“. Der Kontakt zu Bruce Lee hat Parker dabei offenbar nicht beeinflusst – denn wo Lee in solchen Situationen auf Effizienz und Reaktion setzte, bleibt Parker im festen Ablauf. Das wirft Fragen auf: Ist Kenpo tatsächlich prinzipienbasiert, oder doch nur eine Sammlung komplexer Techniken? Der Unterschied wird weder in Videos noch in Erklärungen wirklich greifbar. Zwar bietet Kenpo viele Techniken, doch was genau das Prinzipienhafte daran ist, bleibt unklar – besonders dann, wenn man in choreografierten Abfolgen verharrt, obwohl der Gegner längst kampfunfähig wirkt. Auch im Kenpo wird traditionell barfuß und im Gi trainiert, was das Greifen und Werfen erleichtert – in der Realität trägt ein Angreifer jedoch selten Kleidung, die solche Griffe ermöglicht. Das macht manche Techniken im Training realitätsfern und schränkt die Übertragbarkeit auf echte Selbstverteidigungssituationen ein. Viele Übungen sind choreografiert, Fokus liegt auf Technikfluss statt dem Go Sao.
Ein Kenpo-Basiertes Training gibt es z. B. im Unisport der Universität des Saarlandes. An der VHS Saarbrücken wird es derzeit nicht angeboten. Die Preise in Kenpo-Schulen variieren, liegen aber eher im oberen Bereich – 70 Euro im Monat und mehr sind keine Seltenheit. Reine Karateschulen liegen oft bei unter 20 Euro/ Monat.