Das Saarland und seine Geschichte
Im Gegensatz zur Geschichte des Wing Chun beruht die Geschichte des Saarlandes weit weniger auf Legenden. Als erstes sollte man wissen, dass das "Saar" in Saarbrücken und in Saarland vom latainischen "Fliesen" kommt.
Funde von menschlicher Besiedlung im heutigen Saarlandes reichen bis in die Altsteinzeit vor ca 100.000 Jahren zurück. In den letzten vorchristlichen Jahrhunderten lebten die keltischen Stämme der Mediomatriker und der Treverer in diesem Raum. Nachdem die Römer das Land Eroberten entstanden im Saarland zahlreiche kleine Landstädte und ländliche Villen, von denen einige zur Zeit ausgegraben werden. (z.B. Villa Borg) In der Zeit der Völkerwanderung brach die Römerherrschaft im Saarland zusammen.
Das Saarland im Mittelalter
Nach der Christianisierung gehörte das Land an der Saar zum Bistum Metz und zum Erzbistum Trier. Seit dem Spätmittelalter bildeten sich Territorien heraus, an die das heutige Wappen des Saarlandes erinnert: Im Zentrum lag die Grafschaft Nassau-Saarbrücken. Erste Namentliche erwähungen von Saarbrücken in der Geschichte findet man um 800.
Aus verschiedenen Himmelsrichtungen erstreckten sich das Kurfürstentum Trier, das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken und das Herzogtum Lothringen von außen in das heutige Saarland hinein. Dazwischen lagen noch mehrere Kleinterritorien. Im 16. Jahrhundert wurde in Nassau-Saarbrücken und in Pfalz-Zweibrücken die Reformation eingeführt. 1680 bis 1697 bildete Frankreich im Rahmen der Reunionen aus den kleinen Territorien eine Saarprovinz.
Saarlands Geschichte zur Zeit der Französische Revolution
Wegen der Französischen Revolution wurden die Fürsten 1793 vertrieben und das gesamte linke Rheinufer an Frankreich angeschlossen. Nach dem Wiener Kongress fiel das heutige Saarland an die Königreiche Preußen und Bayern und an einige kleinere Staaten des Deutschen Bundes. Die Errungenschaften der Französischen Revolution blieben als Rheinisches Recht erhalten. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich nach Anfängen im 18. Jahrhundert der Steinkohlenbergbau und die Eisen- und Stahl-industrie.
Nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 und der Schlacht von Spichern vor Saarbrückens Toren führte die Gründung des Deutschen Reiches und die Annexion Elsaß-Lothringens zur Bildung eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes bis an die Grenze Frankreichs. Im Saarland entstand das Zentrum des drittgrößten Schwerin-dustriegebietes des Deutschen Reiches.
Die Weltkriege
Nach dem ende des Krieges setzte Frankreich eine Autonomieregelung und einen wirt-schaftlichen Anschluss für das Saarland durch, die in der saarländischen Verfassung vom 15. Dezember 1947 festgelegt und in der Landtagswahl vom 5. Oktober 1947 von der Bevölkerung gebilligt wurden. Nach langen Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und der neugegründeten Bundesrepublik Deutschland einigten sich beide auf ein europäisches Statut für das Saarland, das aber in der Volksabstimmung vom 23. Oktober 1955 abgelehnt wurde. Dies machte den Weg frei für den Luxemburger Vertrag vom 27. Oktober 1956, in dem Frankreich und die Bundesrepublik Deutschland die Rückgliederung des Saarlandes als Bundesland ab dem 1. Januar 1957 vereinbarten. Am 6. Juli 1959 folgte die wirtschaftliche Rückgliederung aus dem französischen in den deutschen Wirtschaftsraum, bei der u.a. in einem Währungsumtausch der Franken durch die Mark ersetzt wurde.
In den folgenden Jahren wurden Recht, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik an das System der Bundesrepublik angepasst und die Infrastruktur ausgebaut. Während 20 Jahren von 1959 bis 1979 lenkte Dr. Franz-Josef Röder (CDU) als Ministerpräsident die Politik des Saarlandes. 1975/76 erreichte das Saarland die Zustimmung der CDU- und CSU-regierten Länder zu den Sozialversicherungsverträgen mit Polen im Bundesrat und hob damit eine Blockade der Ostpolitik der sozialliberalen Bundesregierung auf.
In den 1960er-Jahre begann die große Kohlenkrise, in den 1970er Jahren die Krise der Eisen- und Stahlindustrie und damit der strukturelle Umbruch der Wirtschaft. Bei den Landtagswahlen am 10. März 1985 gewann die SPD die absolute Mehrheit und Oskar Lafontaine wurde Ministerpräsident. Der Niedergang der Eisen- und Stahlindustrie konnte in den 1990er-Jahren gebremst werden. Die Anzahl der Beschäftigten im Steinkohlenbergbau nahm weiter ab. Der Einsatz neuer Technologien wurde gefördert. Die ersten Wing Chun Schulen entstanden im Saarland in den siebziger Jahren (siehe Artikel zu den Kung Fu Anfängen im saarländischen Ottweiler)
Das Saarland hat im Jahr 2004 1.058.826 Bewohner auf einer Fläche von 2.570,16 Quadratkilometern. Insgesamt sind davon ca. ein drittel Wald. Neben der Geschichte des Saarlandes gibt es noch eine Sache anzumerken:
Der Lyoner kommt nicht aus dem Saarland!
Den ein oder anderen Saarländer wird es sicher Überraschen, aber der Lyoner kommt aus Lyon, dort wird sie Cervelas genannt. Lyoner sind feine Brühwürste ohne Einlage.
Hergestellt wird sie aus Schweinefleisch (teilweise auch Rindfleisch) und Rückenspeck, Pfeffer, Kardamom, Kurkuma, Muskat, Koriander, Knoblauch, Ingwer mit milden gewürzten. Die Lyonerwurst gehört zu den saarländischen Wurstspezialitäten.
Ein Besuch im Saarland lohnt auf jeden Fall!
Kampfsport im Saarland
Kampfsport und Kampfkunst gibt es im Saarland schon länger. 1949 war das Jahr der Gründung der Saarländischen Box-Union. Erste Judoschulen entstanden in den 1950er Jahren. 1967 wurde das erste Karate-Dojo von den Brüdern Horst und Bernd Hinschberger gegründet. Wing-Tsun-Schulen gibt es seit der zweiten Hälfte der 1970er Jahre. Gilles de Chénerilles begann Anfang der 1980er Jahre, im Saarland zu lehren. Wann die ersten Krav-Maga-, MMA- oder BJJ-Schulen im Saarland entstanden, konnte nicht festgestellt werden. In Saarbrücken werden Shaolin-Qigong und Atemübungen praktiziert, verbunden mit alten Formen, wie sie schon seit alters her in Tempeln in China geübt wurden.
Zur Geschichte der Landeshauptstadt Saarbrücken siehe hier .