Oldschool Kung Fu
In Prodigal Son spielt Leung Chang (Yuen Biao) einen reichen Kung Fu Kämpfer der damit angibt, besonders viele Kämpfe gewonnen zu haben. Sein Vater, der Angst um ihn hat, besticht jedoch jeden möglichen Gegner mit Geld. Diese verlieren dann ihre Kämpfe mit Leung Chang freiwillig.
Leung Yee Tai, sehr gut gespielt von Lam Ching-Ying ist, wie es die Wing Chun Legende sagt, Operndarsteller (Laut Wing Chun auf einer roten Dschunke) und wird von Leung Chang herausgefordert. Leung Yee Tai kann Wing Chun Kung Fu und gibt Leung Chang eine kleine Lektion in Sachen Kampfkunst.
Leung merkt, dass er die ganze Zeit betrogen wurde und bittet Leung Yee Tai sein Sifu zu sein. Leung Yee Tai lehnt aber ab. Mit geschick schafft es Leung Chang bei der Opnertruppe eine Stelle zu bekommen und so in der nähe von Leung Yee Tai zu bleiben.
Wie Leung Chang, ist auch Ngai (Frankie Chan) auf der Suche nach würdigen Gegnern. Als sich Ngai eine Opernvorstellung anschaut erkennt er die Kampfstärke von Leung Yee Tai's Wing Chun worauf er ihn zum Essen einläd. Dort kommt es auch zu einem Vergleichskampf der beiden. Sehr gut an Prodigal Son gefällt mir hier, dass beide nicht wie wild aufeinander losgehen sondern respekt haben. Die Techniken sind sauber dargestellt, dass Wing Chun ein wenig unflüßig und hart. Vielleicht würde man auch anders nichts mehr erkennen. Als Yee Tai einen Asthma-Anfall erleidet wird der Kampf von Ngai abgebrochen.
Der Vater von Ngai ist seinerseits auf das Wohl seines Sohnes bedacht und beauftragt die ermordung von Leung Yee Tai. Die Geschichte übertreibt hier ein wenig. Nachts schleichen etliche Meuchelmörder zu der schlafenden Operntruppe und massakrierten alle. Hier ist der Film arg Brutal. Yee Tai gelingt mit der Hilfe von Chang die Flucht. Unterschlupf finden beide bei Wong, gespielt von Sammo Hung. Um Prodigal Son ein wenig witzig zu machen gibt es hier ein paar lustige Szenen mit Sammo Hung der seine Akrobatik demonstriert. Diesen Teil hätte man, meiner Meinung nach, komplett streichen können und hätte stattdessen mehr Inhalt gezeigt. Wong und Leung Yee Tai unterrichten nun Chang im Wing Chun. Hier sieht man nun etliche Trainingssequenzen mit Einzeltraining, Partnertraining und Training an der Holzpuppe. Auch das Thema Wing Chun Prinzipien wird angesprochen.
Ngai erkundigt sich nach Yee Tai's Zustand um den Vergleichskampf zu wiederholen. Er hat nichts von der Mordaktion mitbekommen. Seine beiden Diener hingegen waren in der Mordnacht dabei und bringen Yee Tai um. Leung Chang will Rache ( er glaubt Ngai steckt hinter allem) und fordert Ngai zum Kampf heraus.
Film - Bewertung Prodigal Son
Prodigal Son scheint nach Filmkritiken und Rezensionen für viele der beste Wing Chun Film zu sein. Ich denke viele alte Wing Chun Filme sind schlecht. Die Trainingssequenzen sind in Prodigal Son wie in Warriors Two recht gut. Neben Lam Ching-Ying wirkt Yuen Biao aber leider fehl am Platz. Er spielt ein Hansdampf in allen Gasen den ich nicht richtig ernst nehmen kann.
Die Kämpfe in Prodigal Son geben einen kurzen Einblick in das Wing Chun. Da der Endkampf aber sehr unsauberes Wing Chun zeigt und Leung Chang scheinbar zu wenig von seinen Sifus gelernt hat, kann man nicht wirklich zufrieden sein. Die Trainingskampfe zwischen Yuen Biao und Lam Ching-Ying auf dem Tisch sind interessanter.
Auch das Duell zwischen Lam Ching-Ying gegen Frankie Chan ist schön gedreht und deutlich besser als der Endkampf. Die Kulissen sind ausreichend, die Kameraführung nichts besonderes. Wer auf Kung Fu Filme steht und sich nicht besonders für Wing Chun interessiert brauch den Film nicht. The Victim hat die deutlich bessere Kampfchoreographie. Und die neuen Ip Man Filme sind deutlich besser.