Paksau heißt soviel wie schlagende oder klatschende Hand. Es ist eine Handflächenabwehr. Beim Paksao wird mit der Handinnenfläche der Angriff des Gegners weggeschlagen bzw abgeleitet.
Wie auf den Bildern einigermaßen zu erkennen, wird der gegnerische Angriff mit der Handinnenfläche abgeleitet. Die Hand sollte dabei locker sein und den Arm des Gegners nicht verkrampft festhalten wollen. Der Daumen sollte so gehalten werden, dass der Gegner ihn nicht brechen kann und man nicht daran hängen bleiben kann. Die Energie bekommt der Paksau im Wing Chun aus dem Ellenbogen.
Es gibt zwei Arten des Paksau. Einen Innenpaksau, bei dem man die Innenseite des gegnerischen Armes berührt und einen Außenpaksau, bei dem man den Arm des Gegners von außen berührt. Beide Arten, den Paksau zu machen, sollten geübt werden! Im Boxen gibt es ähnliche Ideen, Kontakt mit der Faust des Gegners aufzunehmen bzw den Angriff abzuwehren. Im Boxen achtet man dabei allerdings noch mehr auf die tiefe Haltung des Ellenbogens (anders formuliert: der Ellenbogen steht dort nicht so hinter dem Pak).
Im Hung Gar gibt es Ähnlichkeiten zu Yao Kiu und Boxer kennen es natürlich als Parry, also das Parieren eines Schlages. Parries können aber auch aussehen wie Biu. Siehe dazu das Bild 1 im Artikel über das Boxen.
Paksao Übungsbeispiele
Übungen für den Paksau gibt es viele. Eine recht schnell gelernte Übung nennen wir einfachheitshalber "Paksauspiel", weil es Spaß macht und fast spielend einfach ist. Bei der Übung stehen zwei Personen etwa armweit auseinander. Eine Person hält einen angewinkelten Arm mit Faust in die Mitte in Richtung Person zwei vor seinem Zentrum. Person 2 macht einen Pak von innen nahe Handgelenk an diesem Arm und stellt wiederum seinen Arm in die Mitte (wie es oben auf dem Bild die linke Person macht). Die andere Person macht es nun nochmal genauso und so geht es fortan. Die Hand, die Pak gemacht hat, muss natürlich rechtzeitig zur Seite gezogen werden. Andernfalls funktioniert nur noch eine Wusao (wie man im Bild oben an der rechten Person erkennen kann).
Das Spiel kann man erweitern, in dem man die Seiten in der Bewegung wechselt, oder auch mal Außenpaksao macht. Weiter erweitern kann man durch Gehen im Raum. Man nimmt die lange Bahn in der Turnhalle oder im Park und spaziert gemütlich durch den Raum, während man mit den Armen weiter die Übung macht. Arme und Beine können entspannt, asynchron genutzt werden. Das Tempo der Beine und der Arme kann variiert werden: Wir gehen langsam, bewegen aber die Arme recht schnell. Oder, wir gehen schneller und bewegen die Arme langsamer. Die Übung hilft u. a. bei der Motorik und Geschicklichkeit.
Oder man bewegt Beine und Arme synchron. Dabei macht der Angreifer, hier die Person mit dem Pak und der nach innen + oben gehenden Faust einen Schritt zum Trainingspartner. Dieser macht einen Schritt nach hinten und weicht der Kraft, dem Angriff aus. Danach macht er es ebenso usw. Tempo und Schrittgröße können variiert werden.
(Die Bilder sind nur Schnappschüsse während des Übens und keine Trainingsvorlage zum Nachmachen.)