Gegen den fremdländischen Imperialismus
Unter dem Boxeraufstand versteht man eine fremdenfeindliche chinesische Bewegung, genannt „in Rechtschaffenheit vereinigte Milizen“. Der Begriff Boxer ist die Verallgemeinerung des Namens in Englisch und bezieht sich auf eine der ersten Boxergruppen.
Diese nannte sich selbst "in Rechtschaffenheit vereinigte Faustkämpfer" (Yìhéquán). In der Geschichte Chinas hat sich die später von allen Boxergruppen angenommene Umbenennung in Yihetuan durchgesetzt.
Vor allem durch den Opiumkrieg zwischen Großbritannien und China wurde die Entwicklung der Boxer und der Kampfkunstgesellschaften gestärkt. Dabei nahmen die "Faust der Gerechtigkeit und Harmonie" und die Gesellschaft der "Acht Trigramme" eine führungsposition ein. Schriftlich erwähnt wird sie erstmals in der Qianlong-Periode Chinas.
Von Regierungsseiten wurde der Ursprung der Boxer in der chinesischen Bewegung des "Weißen Lotus" gesehen. Einige chinesische Quellen nennen die "Gesellschaft der Acht Trigramme" oder die "Gesellschaft der großen Säbel" als Ursprung. Der glaube an die eigene Unverwundbarkeit und das Benutzen von Zauberformeln sowie die zunehmende Mystifizierung der Kampfkunst in der Boxerbewegung, zeigen den Einfluß des Volksglaubens in der Boxerbewegung. Sie beeinfußten die Entwicklung der chinesischen Kampfkünste nachhaltig.
Ende des 19. Jahrhundert waren die Vereinigungen der Boxer auf dem Höhepunkt ihrer Macht angelang. Der Boxeraufstand endete im Jahr 1900 mit einem gewalttätigen Feldzug der alliierten Westmächte.