Unter Sinologie versteht man vereinfacht die "Chinakunde" . Sie widmet sich der Erforschung der Kultur in China und ist ein wissenschaftliches Fachgebiet. Arbeitsbereiche der Sinologie sind u.a die chinesischen Sprachen, Schrift, Philosophie und natürlich die chinesische Geschichte.
Ihren Anfang nahm die Sinologie bei den ersten christlichen Missionaren, die für ihre Reisen in China die chinesische Sprache und Kultur studierten. Damals erschienen auch die ersten Übersetzungen chinesischer Klassiker auf Latein. Umgekehrt übersetzten die Missionare die Bibel ins Chinesische und schrieben Artikel und Forschungsberichte über das für viele unbekannte China.
Der erste Lehrstuhl der Sinologie finden wir zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Paris.
In Deutschland ist die Sinologie noch eine recht junge Disziplin. Erst am Anfang des 19. Jahrhunderts begann man überhaupt, sich wissenschaftlich mit China zu beschäftigen. Im Jahre 1887 wurden die ersten sinologischen Seminare eingerichtet und seit 1889 gibt es den ersten Deutsche Lehrstuhl für Sinologie an der Universität Leipzig. Erster Professor der Sinologie in Deutschland war Hans Georg Conon von der Gabelentz. In Trier, der ältesten Stadt Deutschlands, finden wir sogar einen Chinesen auf einem sinologischen Lehrstuhl. Es ist Prof. Dr. Wei Chiao, der hervorragende Aufbauarbeit für die Ostasienwissenschaften geleistet hat.
Seit den 1980er Jahren hat sich die Sinologie als Studienfach etabliert, so daß jährlich ca 200 Personen das Studium abschliessen. In Deutschland studierten 2002 ca 1.900 deutsche und 440 ausländische Studierende im Fach Sinologie.
Auch die Universität des Saarlandes bietet in Verbindung mit der Uni in Trier das Sinologiestudium an.